Sunny, ein “Cairnie “, mein kleiner Kobold

Auf unserer heutigen wunderschönen herbstlichen Gassirunde haben wir auftanken und unsere Erfolge genießen können. Ich bin so stolz auf den kleinen lustigen Kerl. Er konnte selbst Entscheidungen treffen und einfach das tun, was ihm guttat.An einem kleinen See am Waldrand ist er auf Entdeckungstour gegangen, hat viel beobachtet, geschnüffelt und gerade Wege als Rennstrecke benutzt. Es tat ihm einfach gut und mir genauso! Denn wir können beide auf uns vertrauen und sind zu einem tollen Team geworden.

Zum 8. Geburtstag ein kleiner Rückblick:

Heute ist sein 8. Geburtstag, den wir natürlich mit einem Festtagsmenü feiern. Seit 4,5 Jahren wohnt Sunny (ehemals Sonni) nun schon bei uns. Wie es dazu kam? Im März 2017 bekam ich einen Anruf von einer ehemaligen Kundin (Cairnterrierbesitzerin), mit der Bitte behilflich bei der Vermittlung von Sonni zu sein.

Dieser kleine Kerl saß schon 5 Wochen auf einer Pflegestelle. Da ich schon länger über einen 2. Hund nachgedacht habe und sehr angetan von dieser Rasse war, sowie Erfahrung hatte, beschloss ich sehr schnell über Ostern ins Allgäu zu fahren und Sonni anzusehen.

Was soll ich sagen? Es passte auf Anhieb. Sonni begrüßte uns gelassen. Evita sagte „Hallo“ und beide gingen ihrer Wege. Nach einem gemeinsamen tollen Spaziergang entschlossen wir uns sehr schnell Sonni ein neues Zuhause und einen neuen Namen zugeben. Wir fanden Sunny (Boy) sehr passend für unseren Sonnenschein. 

Mir war es sehr wichtig, dass er einiges konnte und Charaktereigenschaften mitbrachte, die zu uns, unserem Leben und der Hundeschule passten.

Er liebte Menschen und Kinder, Hunde im Freilauf waren okay, manchmal entschied er nach Sympathie. Im Stillen habe ich mir von Beginn an gewünscht, ihn später mit ins Training nehmen zu können und so kam es auch. Am Anfang war er sehr skeptisch mit allem Neuen und zog sich gern ins Schlafzimmer unters Bett zurück, was heute kaum noch vorkommt. Da er aber ein Cairnterrier ist, der sehr gern (rassetypisch) Entscheidungen selbst trifft, tut er es bei schlechtem oder zu heißem Wetter heute noch.

Tja, so ohne Herausforderungen im neuen Zusammenleben geht es natürlich nicht, daran bin ich wieder gewachsen und lernte Einiges hinzu.

Hundebegegnungen an der Leine waren eine große Aufgabe, heute nur noch sehr selten. Terrier müssen in bestimmten Situation manchmal sehr schnell und spontan reagieren, was auch wichtig ist für ihre Arbeit (zum Beispiel in Fuchsbauten zu gehen). So sind wir uns einig geworden, dass ich wichtigen Sachen entscheide. Er zeigt mir mittlerweile Hunde, die frontal auf uns zukommen an (er schaut mich an) und dann entscheide ich, wie wir an lockerer Leine aus der Situation heraus gehen. Einfache Hundebegegnungen, kann er an der Leine mittlerweile sehr gut selbst meistern. (also z.B. wie er mit welchem Abstand vorbei geht, ob er schauen möchte oder nicht) Ein toller Kompromiss.

Sunny ist sehr gesprächig. Er hat viele Lautäußerungen in allen Tonlagen. Man weiß sofort, was er will. Anschlagen oder bellen darf er Zuhause gern, wenn es im Rahmen bleibt.

Durch unseren Umzug von Murr nach Mainhardt hat sich auch so einiges geändert, wie z.B. von einer Dachgeschoss zu einer Erdgeschosswohnung. Hier kann er tagsüber alles beobachten: Kinder, erwachsene Menschen, mit oder ohne Hunde. Sie gehen sichtbar vorbei. Am Anfang war das sehr aufregend für ihn. Es wurde viel gebellt und er kam weniger zum Schlafen. Auch das Garagentor, welches morgens um 5 Uhr betätigt wird, wurde lautstark von ihm kommentiert. Doch mit gezieltem Training und teilweise Management klappt das heute prima.  Er meldet mir zwar so Einiges, aber ich übernehme dann die Verantwortung für die Situation. Und nachts bin ich doch froh, wenn er ein wenig aufpasst. 😉

Mein großer Wunsch hat sich auch erfüllt. Sunny geht ab und an mit ins Training. Er hat Spezialaufgaben von mir bekommen, die er sehr gut meistert. Er begleitet mich im Einzeltraining, vor allem mit kleinen Hunden, mit denen er hündisch kommuniziert und ihnen die Unsicherheit nimmt. Zu Lernspaziergängen mit unterschiedlichen Hunden (jung, alt, groß, klein..) kann ich ihn problemlos mitnehmen.

Nur eine Sache liegt ihm nicht. Im Gruppentraining mit sehr jungen, aufgeregten, wilden Hunden spielt er gern den Polizisten und ist damit schnell überfordert. Alles in allem sind wir jedoch zu einem wirklich schönen Team zusammengewachsen.

Ich bin so froh, ihn an meiner Seite zu haben. Er ist ein Sonnenschein, bringt uns oft zum Lachen, ist aufmerksam, neugierig, wachsam, kernig, einfach nur liebenswert. Für mich ist er mittlerweile ein in sich ruhender Cairn Terrier. Streicheleinheiten holt er sich jetzt sehr gern ab, was er am Anfang nicht wollte und es sehr deutlich gezeigt hat.

Wir drei passen sehr gut zusammen und ergänzen uns. So soll es sein. Ich hoffe noch auf viele schöne gemeinsame Jahre in Mainhardt und Umgebung.

Eure Dagmar