Zur Zeit beobachte ich einen regelrechten Boom in der Anschaffung von Haustieren, insbesondere von Hunden. Ich freue mich natürlich für jeden Hund, der ein verständnisvolles, passendes, neues Zuhause findet, ganz gleich seiner Herkunft. Dennoch sollte man als zukünftiger Hundehalter einige Dinge vor dem Haustierkauf gut hinterfragen, zum Wohle von Mensch und Hund. In diesem kurzen Artikel gebe ich als Hundetrainerin einen Einblick in meine Gedanken bezüglich der aktuellen Situation.

Woher der Welpenboom rührt, ist klar: Im Moment haben viele Menschen deutlich mehr Zeit durch die Corona Epidemie und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsalltag. Homoffice, Kurzarbeit sowie allgemein flexiblere Arbeitszeiten, welche früher vielen Arbeitnehmern verwehrt geblieben sind, sind jetzt zur Norm geworden. So erfüllen sich manche Menschen genau jetzt ihren lang ersehnten Wunsch nach einem Hund. Andere entschließen sich auch spontan dazu, dass ein Hund einziehen soll/kann, aufgrund fehlender Aktivitäten. Ich möchte vor allem in Hinblick auf diese Spontankäufe darauf hinweisen, dass ein Hund eine enorme Verantwortung über viele Jahre hinweg bedeutet. Die Entscheidung für oder gegen einen Hund sollte demnach keinesfalls aus Langeweile getroffen werden, sondern nach sehr gründlicher Überlegung, ob man seinem Vierbeiner auch dauerhaft seine Bedürfnisse erfüllen kann.

Die Frage sollte also sein: Kann ich dem Hund jetzt und auch später seine Bedürfnisse erfüllen?

Bin ich bereit, ihn bis ins hohe Alter zu begleiten, mit all seinen Stärken und Schwächen, evtl. Krankheiten, Höhen und Tiefen in meinem Leben? Was mache ich im Urlaub und bei einem Arbeitswechsel mit meinem neuen Familienmitglied? 

Unendlich viele Fragen sollten wir uns, gemeinsam mit allen Familienmitgliedern, vor dem Hundekauf stellen. Dabei kann auch eine professionelle Hilfe zu Hilfe gezogen werden. Bei einem ersten Beratungsgespräch kann dann gemeinsam nach einer passenden Lösung gesucht werden.

Einige meiner Themenbereiche, welche ich mit meinen Kund*innen vor der Anschaffung eines neuen Familienmitgliedes bespreche sind:

Der Faktor Zeit: Wie viel Zeit habe ich wirklich dauerhaft für meinen Hund zur Verfügung? Zum Bindungsaufbau, für die Erziehung in kleinen Schritten, der tägliche Zeitaufwand für Gassirunden, Fütterung, Streicheleinheiten, der Besuch einer Hundeschule … usw.

Der Kostenfaktor: Der finanzielle Aufwand ist nicht unerheblich, laufende Fixkosten wie z.B. das Futter, Die laufenden und Erstanschaffungen, Tierarztuntersuchungen wie Impfungen oder ggf. schwerwiegendere Krankheiten, Aufenthalt in Hundepensionen während der Urlaubszeit und vieles mehr.

Aber natürlich sollten wir uns auch der grundlegenden Frage stellen, welcher Hund überhaupt zu mir passt? Groß oder klein, langhaarig oder kurzhaarig? Rassehund oder Mischling? Ein Hund vom Züchter, aus dem Tierheim oder Tierschutz? Vielleicht kommt ein Hund aus zweiter Hand in Frage?        

Darüber hinaus sollten wir uns im Idealfall bereits vor dem Hundekauf als verantwortungsbewusste Hundehalter*innen mit der Körpersprache unseres neuen Familienmitgliedes beschäftigen. Wir sollten uns in die Welt der Beschwichtigungssignale einlesen. Auch hier stellt sich die Frage: Bin ich bereit, die Körpersprache meines Hundes zu erlernen um eine bessere Kommunikation mit ihm zu führen, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden ? Denn wie ein Sprichwort leider so gut beschreibt: „das Problem liegt oftmals am anderen Ende der Leine!“

Diese sind nur einige Gedankenspiele, die es jedoch wert sind, einmal näher zu hinterfragen. Ich kläre Sie gerne in Form eines Beratungsgespräches vor der Anschaffung eines Hundes, der zu Ihnen und Ihrem Umfeld passt, auf. Ich helfe Ihnen sehr gerne bei Ihrer Entscheidung bzw. bei der Suche nach einem passenden Vierbeiner, denn nicht nur das Aussehen und die momentane Situation sind wichtig, sondern noch so viele andere Faktoren. 

Bei Interesse an einem Beratungsgespräch kontaktieren Sie mich gerne jederzeit telefonisch.
Ihre Dagmar Kanthak

„Du bist Zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“              

Antoine de Saint-Expery